Michael Büttner von Accenture im Interview.
Woher kommen Changeprobleme?
Change Projekte scheitern, weil die Beteiligten immer noch nicht mitgenommen werden. Es ist immer noch üblich, ein Change Projekt in erster Linie mechanisch/logisch zu betrachten statt viel mehr von der menschlichen Seite. Change ist soft – die Kernaussage aus dem Interview mit dem Experten Michael Büttner von Accenture Consulting.
Alle sprechen über Change, Disruption und VUCA – vor Corona und jetzt auch erst recht. Natürlich hat die Coronakrise ihren Teil dazu beigetragen, dass in vielen Bereichen nun verstärkt „nachgesteuert“ werden muss – oder sogar radikale Kursänderungen angesagt sind.
Bescheidene Erfolgsbilanz
Trotzdem ist die Erfolgsbilanz der Changeprojekte bescheiden. Zwar werden Mittel und Budgets meist flexibel bewilligt – Change-Projekte zeigen ja den Macher – es steht aber zu vermuten, dass damit die Erfolgsbilanz nicht automatisch verbessert wird.
Dabei liegt es nicht an Hardware, nicht immer an fehlerhaften Konzepten und ganz selten an der Auswahl des richtigen Cloud Computing Partners.
Fehlergründe sind viel trivialer. Es werden wichtige Stakeholder nicht richtig mitgenommen. Und es beginnt schon damit, heraus zu finden, was und wer denn wichtige Stakeholder überhaupt sind. Und manchmal sind die Zauberlehrlinge von sich selbst überwältigt und vergessen dabei, alle anderen mitzunehmen.
Ist aber auch verständlich. Wer knietief tagein, tagaus mit dem Projekt zu tun vergisst die Ängste und Befürchtungen der Betroffenen. Wir sind halb so changefreudig wie wir immer tun. Und dann ist es ganz wichtig, die Beteiligten mitzunehmen. Ja, Change ist soft und keinesfalls nur eine technische Disziplin.
Zum LinkedIn-Profil von Michael Büttner: https://www.linkedin.com/in/michbuett/
Weiterer Link zum Thema „Change ist soft“
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Diese Projektmanagement-Podcast-Show entstand ursprünglich mal als kleines Hörspiel zwischen dem Abteilungsleiter König und dem Projektleiter Stein, die sich immer wieder in den langen Gängen der Pfefferminzia-Versicherung trafen und über das eine oder andere (Projekt-)managementthema philosophierten. Das tun sie auch noch heute, allerdings nicht mehr ganz soo oft. Dafür sind neue Formate entstanden und inzwischen auch den Gängen der Pfefferminzia enteilt.
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Podcast #96 erstmals veröffentlicht am 19.04.2020