In einem spannenden Interview gibt Stephan Wohlfahrt einen tiefen Einblick in die Welt des Projektmanagements bei einem der größten Industrieunternehmen der Welt. Bosch, bekannt für seine breite Produktpalette von Haushaltsgeräten bis hin zu Automobilkomponenten, hat intensiv daran gearbeitet, seine Projektmanagementstandards zu professionalisieren und zu vereinheitlichen.
Die einheitliche Richtung
Bereits vor vielen Jahren hat Bosch die Entscheidung getroffen, das Projektmanagement zu professionalisieren und sinnvoll zu vereinheitlichen. Diese einheitliche Ausrichtung ermöglicht es Projektleitern aus verschiedenen Sparten, sich schnell in neue Bereiche einzuarbeiten, da die Grundprinzipien und Ansätze dieselben sind.
„Es gibt tatsächlich eine einheitliche Richtung bei Bosch. Das hat man vor vielen Jahren noch entschieden. Da hat man eben gesagt wir wollen das Thema Projektmanagement professionalisieren und auch ein Stück weit vereinheitlichen,“ erklärt Wohlfahrt.
Herausforderungen im Mobilitysektor
Der Fokus von Wohlfahrt liegt auf dem Mobilitysektor, einem Zusammenschluss der gesamten Automobilsparte von Bosch. Hier wird das Projektmanagement Office (PMO) von Stephan Wohlfahrt geleitet, das sich auf die Standardisierung und Koordination der Projektmanagement-Aktivitäten konzentriert. Diese Struktur hilft, dass Projekte effizienter und kohärenter durchgeführt werden, was besonders in einer so breit aufgestellten und global agierenden Firma wie Bosch von entscheidender Bedeutung ist.
Globale Standardisierung und PMI-Einfluss
Bosch orientiert sich bei seinen Projektmanagementstandards stark an den Richtlinien des Project Management Institute (PMI). Diese Entscheidung wurde getroffen, da PMI weltweit eine größere Abdeckung und Anerkennung hat, was besonders für die internationalen Einheiten von Bosch von Vorteil ist. Stephan Wohlfahrt betont, dass PMI-Standards wie der PMBOK Guide (Project Management Body of Knowledge) eine wichtige Grundlage für Bosch darstellen. Allerdings adaptiert Bosch diese Standards entsprechend den spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten des Unternehmens.
Die Rolle der Sponsoren
Ein weiteres zentrales Thema des Interviews ist die Rolle der Projekt-Sponsoren bei Bosch. Diese sind entscheidend für den Erfolg eines Projekts, da sie die strategische Ausrichtung und die notwendigen Ressourcen bereitstellen. Wohlfahrt kritisiert, dass PMI bei seinen Werken und Standrads zu wenig Wert auf die Ausbildung und Unterstützung von Sponsoren legt und erklärt, dass Bosch hier eigene Schulungsprogramme entwickelt hat, um diese Lücke zu schließen.
Fazit
Das Interview bietet wertvolle Einblicke in die Projektmanagement-Strategie eines global agierenden Unternehmens. Durch die Kombination von einheitlichen Standards, globaler Adaption und fokussierter Ausbildung gelingt es Bosch, Projekte effizient und erfolgreich zu managen. Stephan Wohlfahrt zeigt auf, wie wichtig es ist, nicht nur auf Standards zu setzen, sondern diese auch kritisch zu hinterfragen und an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Für alle, die sich für Projektmanagement interessieren oder selbst in diesem Bereich tätig sind, bietet das Gespräch eine Fülle von Anregungen und Best Practices, die in die eigene Arbeit integriert werden können. Bosch setzt hier Maßstäbe, die zeigen, wie durchdachtes und professionelles Projektmanagement aussehen kann.
Viel Spaß beim Reinhören!
Stephan Wohlfarth
Über Projektmanagementpodcast.com
Diese Projektmanagement-Podcast-Show entstand ursprünglich mal als kleines Hörspiel zwischen dem Abteilungsleiter König und dem Projektleiter Stein, die sich immer wieder in den langen Gängen der Pfefferminzia-Versicherung trafen und über das eine oder andere (Projekt-)managementthema philosophierten. Das tun sie auch noch heute, allerdings nicht mehr ganz so oft. Dafür sind neue Formate entstanden und inzwischen auch den Gängen der Pfefferminzia enteilt.
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Podcast #190, erstmals veröffentlicht am 29.05.2024